Bedburg:
Bei Redaktionsschluss der Zeitung stand die Gebühren für Bedburg für 2023 noch nicht abschließend fest. Im Ergebnis sollen die meisten wahrscheinlich gleichbleiben. Entschieden wird voraussichtlich am 20.12.2023. Bei den Abfallgebühren rechnet man mit einer Steigerung, da der Entsorgungsvertrag ausläuft und aufgrund der allgemein steigenden Kosten mit Preissteigerungen zu rechnen ist. Bei einer angenommenen 4-köpfigen Familie dürfte es zu einer einstelligen Verringerung für das Jahr bei der Straßenreinigung und dem Winterdienst kommen. Die Abwassergebühren sollen danach ebenfalls sinken. Die genauen Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Bergheim I:
Während die Abwassergebühren in Bergheim sinken, wird die Grundsteuer steigen. Hintergrund dieser Entscheidung ist ein Urteil des Oberverwaltungsgerichtes in Münter. Danach wurden die Kommunen verpflichtet, den sog. kalkulatorischen Zins zu senken. Dieser eigentlich nicht existente Zins gibt an, was eine Stadt erwirtschaftet hätte, wenn sie ihr Eigenkapital etwa nicht in das Kanalnetz, sondern auf dem freien Markt investiert hätte (etwa in Anleihen). Das Gericht hat entschieden, dass dieser Zins zu hoch angesetzt worden sei.
Da hierdurch das Gebührenaufkommen im Haushalt schrumpft, wird im Gegenzug die Grundsteuer erhöht. Die Stadt Bergheim versucht, dies so umzusetzen, dass die Kosten für die Eigentümer (und bei wirksamer Umlage auf den Mieter für diesen) nicht höher werden. Bei einem 4-Personen-Haushalt soll allerdings die Mehrbelastung im Jahre 2023 bei 14,20 € liegen. Bei dieser Beispielrechnung ist neben der Grundsteuererhöhung sowie die Steigerung der Müllgebühr auch die bei der Straßenreinigung und dem Winterdienst mitberücksichtigt worden.
Entscheidend ist natürlich in allen Fällen immer das individuelle Verhalten des Einzelnen.
Bergheim II:
Es bewegt sich etwas in der Bergheimer Innenstadt: Am 04.12.2022 konnte nach erstem Spatenstich in 2020 und Corona-bedingter Unterbrechungen und einem nicht unproblematischen Bauverlauf in Anwesenheit von Bürgermeister Volker Mießeler sowie Frau Ina Schnarrenbach, Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, nach 32-monatiger Bauzeit der neue Erft-Boulevard rund um die kleine Erft in der Bergheimer Innenstadt feierlich im Rahmen eines verkaufsoffenen Sonntages eröffnet werden. Zu sehen sind Terrassen, die auf der Seite des Medio zum Flussufer hinunter führen, die vielen einladenden Holzsitzmöbel am Wasser, die hochwertige Pflasterung der Wege, die schöne Aussicht vom Stadtbalkon und die 150 Jahre alte Linde hinter dem Café „Extrablatt“. Der Kostenrahmen von 2,6 Millionen € wurden hierbei nicht überschritten. Für die Arbeiten steuerte das Land rund 2 Millionen € hinzu.
Der neu gestaltete Bereich gibt für alle Generationen einen attraktiven Aufenthaltsbereich. Es wurden sogar Spielmöglichkeiten für Kinder geschaffen. Weiter achtete man auf eine energiesparende Beleuchtung und eine neue, klimaresiliente Bepflanzung.
Jedem kann nur empfohlen werden, sich diese neue Errungenschaft im Zentrum Bergheims einmal persönlich anzusehen, insbesondere dann, wenn es das Wetter im Frühjahr bzw. im Sommer wieder mehr gestattet.
Dieses Projekt des „Öffnens und Erlebbarmachens der Kleinen Erft“ ist eines von vielen Projekten des öffentlichen Raumes in Bergheim. Weitere sind die Aufwertung und Gestaltung der Fußgängerzone und Plätze, der Stadtmauer, der Grünen Lunge sowie der Fläche vor dem Aachener Tor. Hinzu kommen Nahmobilitätskonzepte, ein Rahmenplan für den öffentlichen Raum, eine sog. Gestaltungsfiebel, aber auch die Schaffung eines sog. grünen Wegenetzes bzw. ein Hof- und Fassadenprogramm. Vorgesehen ist hierbei auch ein Konzept für Brachflächen und für die Nachverdichtung. Insofern werden Strategien zum Flächensparen entwickelt. Aber auch die sog. Qualitätsoffensive „Einzelhandel und Gastronomie“ soll Leerständen entgegenwirken sowie eine Aufwertung der Gastronomie ermöglichen.
Die Umsetzung dieser teils ehrgeizigen und aufwendigen Pläne dauern nicht nur in der Vorbereitung Jahre, sondern auch in der Umsetzung. Den Ergebnissen werden vor diesem Hintergrund mit Spannung entgegengesehen.
Reimund Gau, 1. Vorsitzender Eigentümer- und Vermieterverein Bedburg und Umgebung